Wie du mit der richtigen Ernährung für gute Laune im Familienalltag sorgst.

Wie du mit der richtigen Ernährung für gute Laune im Familienalltag sorgst.

„Häufiger als mit körperlichen hatten die Kinder mit psychischen oder psychosomatischen Problemen zu kämpfen. So gaben 39 Prozent der Eltern an, dass ihr Kind über einen Zeitraum von sechs Monaten täglich, mehrmals in der Woche oder fast jede Woche gereizt oder schlecht gelaunt war.“ So ein Auszug aus der aktuellen AOK-Familienstudie aus dem letzten Jahr (2018).

Ja, es gibt sicherlich mehrere Ursachen für unsere Stimmung und die emotionale Verfassung deines Kindes. Es kann allerdings mittlerweile als erwiesen angesehen werden, dass die Ernährung dabei eine Hauptrolle spielt. Wie du mit der Auswahl deiner Lebensmittel und der Zusammenstellung deines Speiseplans für mehr Ausgeglichenheit bei deiner ganzen Familie sorgen kannst? Das erfährst du im folgenden Artikel.

Quelle: www.aok.de

Bekommt dein Gehirn genug Treibstoff?

Der Energieverbrauch deines Gehirns ist, verglichen mit deinen anderen Organen, enorm hoch. Fast ein Viertel des gesamten Energiebedarfs entfällt auf deine „Schaltzentrale“ zwischen den Ohren. Damit hier alle Aufgaben, wie z. B. Aufmerksamkeit steuern, emotionale Schwankungen ausgleichen etc. reibungslos erledigt werden können, braucht es an sogenannten Botenstoffen.

Wie der Name schon sagt, sind sie wie kleine Boten unterwegs und übermitteln wichtige Informationen von einer Zelle zur nächsten. Die wichtigsten von ihnen heißen Dopamin, Noradrenalin und Serotonin.

Die Grundbausteine, die es braucht, um die genannten Boten überhaupt erst auf die Reise zu schicken bezieht der Körper aus deiner Nahrung. Kurz gesagt: Fehlen diese Bausteine, können keine Boten losgeschickt werden und somit kann der Gehirnstoffwechsel nicht richtig funktionieren. Schlechte Laune, Reizbarkeit, Unausgeglichenheit und ein höheres Stressempfinden sind häufige Folgen.

 

„Serotoninhunger“ eine neue Epidemie?

Studien zufolge leiden in den Vereinigten Staaten bereits 80% der Erwachsenen an Serotoninmangel. Woher kommt diese erschreckend hohe Zahl? Das „Wachhormon“ Serotonin wird in der Zirbeldrüse produziert. Beim Aufwachen am Morgen, wenn wir aus den Träumen in die reale Welt der Sinne zurückkehren, senden Rezeptoren im Sehnerv ein Signal in ein bestimmtes Hirnareal. Das Licht trifft durch die Iris ins Auge und vor dort aus geht ein Befehl zur Zirbeldrüse, die daraufhin die Serotoninproduktion in Gang setzt.

Wie bereits oben erwähnt, kann die Bildung von Serotonin nur dann gestartet werden, wenn alle Bausteine zur Verfügung stehen. So, wie man nur dann einen Kuchen backen kann, wenn man alle Zutaten zur Hand hat.

Nun stellt sich also die Frage, welche Bausteine der Körper benötigt, um Serotonin zu bilden. Hier spielen Aminosäuren und im Besonderen L-Tryptophan eine entscheidende Rolle. Leider ist der Tryptophan-Anteil in der Nahrung in den letzten hundert Jahren deutlich zurückgegangen – interessanterweise fast ebenso lange, wie sich ein Anstieg der Depressionsrate verzeichnen lässt.

 

Vom Stressesser zum Stress-Weg-Esser. Meide Schlechte-Laune-Nahrung

Vielen von euch ahnen vielleicht schon, was jetzt kommt! Wir haben es schon zu genüge gehört und wissen, dass diese Lebensmittel nicht gesund sind. Warum fällt es uns so schwer darauf zu verzichten? Weil sie ein hohes Suchtpotenzial haben!

  • Zucker
  • Weizen
  • Schlechte Fett

Sind nicht nur die Hauptgründe für Übergewicht sondern schlagen bei übermäßigem Verzehr ganz schön auf die Stimmung. Warum?
Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten steigt der Blutzuckerspiegel an. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu regulieren, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Je zuckerhaltiger ein Lebensmittel ist, desto mehr Insulin wird ausgeschüttet. Meistens mehr als benötigt wird und so fällt der Blutzuckerspiegel stark ab. In Folge dessen, wird Cortisol auf den Weg geschickt, um Blutzuckerreserven freizusetzten. Dieses Manöver ist allerdings ein Notfallprogramm und hat in unserem „normalen“ Alltag nichts zu suchen. Cortisol ist eine sehr wichtige stressbewältigende Substanz. Wird diese bei dem beschriebenen „Notfall“ mehrmals täglich gebraucht, bleiben keine Reserven, um anderen Stressoren zu begegnen und wir werden stressanfälliger.

 

Gripsfutter – Gute Laune kann man essen!

L-Tryptophan und alle weiteren Nahrungsbausteine, die für eine optimale Serotoninbildung bzw. -produktion benötigt werden, können grundsätzlich durch eine ausreichende Aufnahme von Eiweiß gesichert werden.
Geeignete Lebensmittel sind folgende:

  • Wildfleisch
  • Thunfisch
  • Eier
  • Bohnen
  • Walnüsse
  • Kürbiskerne
  • Cashewkerne
  • Buchweizen
  • Spirulina

 

Weitere pflanzliche Lebensmittel besonders geeignet für Vegetarier und Veganer sind:

  • Reismehl
  • Erbsen
  • Lupinen
  • Hanf
  • Amaranth
  • Quinoa

 

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Nun kommt eine kleine Zugabe für jeden, der unter Ein- bzw. Durchschlafproblemen leidet. Gerade im hektischen Familienalltag fällt es oft schwer runterzukommen und abzuschalten. So ist ausreichender und erholsamer Schlaf ein wichtiger Faktor, um die Energiereserven für den kommenden Tag wieder aufzuladen.

Interessanterweise ist es so, dass die Serotoninproduktion („Wachhormon“) die Melatoninproduktion („Schlafhormon“) beeinflusst. Beim Dunkelwerden am Abend wird durch das schwindende Licht ein Signal ausgelöst, das deiner Zirbeldrüse den umgekehrten Befehl gibt. Nun verwandelt sie Serotonin in Melatonin – dadurch wirst du schläfrig.

Dies ist auch der Grund, warum wir empfehlen in den Abendstunden elektronische Geräte zu meiden. Durch das Licht des Bildschirms wird dieser Prozess gehemmt. Weniger Melatonin wird ausgeschüttet und unser Schlaf ist weniger erholsam.

 

Fazit

Wir können durch die Auswahl unserer Lebensmittel unser Laune, Stressresistenz und sogar unsere Schlafqualität bestimmen. Steigere den Eiweißanteil in deinem Speiseplan und achte auf eine abwechslungsreiche Auswahl. Nutze tierische, sowie pflanzliche Quellen, um deinen Bedarf an L-Tryptophan zu decken. Dass du Zucker, Weizen und schlechte Fette meiden solltest, ist dir sicherlich nicht neu. Durch den genannten Zusammenhang hoffen wir allerdings einen weiteren Impuls gegeben zu haben.

 

Bis bald und bleib‘ gesundzufrieden!

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